Der AKJ-Greifswald zieht eine gemischte Bilanz bzgl. des Polizeiverhaltens während der Proteste gegen den Castortransport ins Zwischenlager Nord. Während sich die Ordnungskräfte bei den Demonstrationen am 11. und 14.12. größtenteils angemessen verhielten und nur einzelne verdeckte Videoaufnahmen kritikwürdig waren, kam es am Tag der Ankunft des Transports gehäuft zu rechtlich zweifelhaften Vorgängen.
Der AKJ betont, dass es ausschließlich zu gewaltfreien Protestaktionen kam. Positiv zu werten ist die Tatsachen, dass sich Teile der Polizei - insbesondere die "Konfliktmanager" - ständig um Kooperation bemühten und Konflikte vermeiden wollten. Auch wurden weder Wasserwerfer noch Schlagstöcke, Tränengas o.ä. eingesetzt. Bei Ankunft einer Gruppe von Demonstrierenden an der Sitzblockade in der Nähe von Vierow kam es jedoch erstmals zu Fällen unangemessener Gewaltanwendung. Auch bei der Räumung der Sitzblockade verhielten sich nicht alle Ordnungskräfte angemessen und rücksichtsvoll. Obwohl genügend Polizeibeamt_innen vor Ort waren, wendeten einige - insbesondere Polizist_innen aus Baden-Württemberg - unnötig schmerzhafte Griffe an. So wurden mehrfach Demonstrierende gewaltsam weggeschleift, obwohl ein für alle Beteiligte schmerzloseres Wegtragen ohne Weiteres möglich gewesen wäre.
Äußerst zweifelhaft ist auch das serienmäßige Filmen der Ingewahrsamgenommenen. Da sie sich alle ausweisen konnten und keiner Straftat verdächtig waren, erscheint die Vorgehensweise der Polizei rechtswidrig. Das stundenlange Festhalten der Aktivist_innen unter freiem Himmel bei Schneefall, Minusgraden und ohne Zugang zu Toiletten ist heftig zu kritisieren. Da sich die Polizei schon lange auf die Proteste vorbereitet hatte, ist es unerklärlich, dass sie nicht in der Lage oder gewillt war, für eine menschenwürdige Behandlung zu sorgen. Der AKJ konnte die Aktivist_innen leider nicht bis zur Gefangenensammelstelle in Wolgast begleiten, doch legen Berichte nahe, dass sich die Situation für einige auch dann nicht besserte.
Da der AKJ mit insgesamt 5 Demobeobachtungsteams vor Ort war, wird die Auswertung der Aufzeichnungen noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. In den nächsten Tagen wird auf dieser Seite ein ausführlicher Bericht veröffentlicht.
Der AKJ-Greifswald zieht eine gemischte Bilanz bzgl. des Polizeiverhaltens während der Proteste gegen den Castortransport ins Zwischenlager Nord. Während sich die Ordnungskräfte bei den Demonstrationen am 11. und 14.12. größtenteils angemessen verhielten und nur einzelne verdeckte Videoaufnahmen kritikwürdig waren, kam es am Tag der Ankunft des Transports gehäuft zu rechtlich zweifelhaften Vorgängen.
Der AKJ betont, dass es ausschließlich zu gewaltfreien Protestaktionen kam. Positiv zu werten ist die Tatsachen, dass sich Teile der Polizei - insbesondere die "Konfliktmanager" - ständig um Kooperation bemühten und Konflikte vermeiden wollten. Auch wurden weder Wasserwerfer noch Schlagstöcke, Tränengas o.ä. eingesetzt. Bei Ankunft einer Gruppe von Demonstrierenden an der Sitzblockade in der Nähe von Vierow kam es jedoch erstmals zu Fällen unangemessener Gewaltanwendung. Auch bei der Räumung der Sitzblockade verhielten sich nicht alle Ordnungskräfte angemessen und rücksichtsvoll. Obwohl genügend Polizeibeamt_innen vor Ort waren, wendeten einige - insbesondere Polizist_innen aus Baden-Württemberg - unnötig schmerzhafte Griffe an. So wurden mehrfach Demonstrierende gewaltsam weggeschleift, obwohl ein für alle Beteiligte schmerzloseres Wegtragen ohne Weiteres möglich gewesen wäre.
Äußerst zweifelhaft ist auch das serienmäßige Filmen der Ingewahrsamgenommenen. Da sie sich alle ausweisen konnten und keiner Straftat verdächtig waren, erscheint die Vorgehensweise der Polizei rechtswidrig. Das stundenlange Festhalten der Aktivist_innen unter freiem Himmel bei Schneefall, Minusgraden und ohne Zugang zu Toiletten ist heftig zu kritisieren. Da sich die Polizei schon lange auf die Proteste vorbereitet hatte, ist es unerklärlich, dass sie nicht in der Lage oder gewillt war, für eine menschenwürdige Behandlung zu sorgen. Der AKJ konnte die Aktivist_innen leider nicht bis zur Gefangenensammelstelle in Wolgast begleiten, doch legen Berichte nahe, dass sich die Situation für einige auch dann nicht besserte.
Da der AKJ mit insgesamt 5 Demobeobachtungsteams vor Ort war, wird die Auswertung der Aufzeichnungen noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. In den nächsten Tagen wird eine ausführlicher Bericht auf www.akj-greifswald.co.de veröffentlicht.