Infoveranstaltung mit der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, Donnerstag, 07.12.2017, 20 Uhr im Ikuwo
Vor knapp 12 Jahren wurde Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt. Obwohl er an Händen und Füßen fixiert war und noch weitere Indizien dagegen sprachen, gingen die Ermittlungsbehörden von Beginn an davon aus, er habe sich selbst angezündet. Jahrelange Verfahren gegen Polizeikräfte wurden fehlerhaft geführt, eine Mischung aus Vertuschungen und Nachlässigkeiten sorgte dafür, das nur ein Polizist wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh versucht seit vielen Jahren, die Vorgänge im Januar 2005 aufzuklären und die Verantwortlichen zu benennen. Sie ließ die Brandsituation von Sachverständigen untersuchen, die sich gegen die Selbstanzündungsthese aussprachen. Nur dank zivilgesellschftlicher Aufmerksamkeit ist noch nicht Ruhe in den Fall eingekehrt. Als die Staatsanwaltschaft Dessau dieses Jahr in Folge der Brandgutachten von einem Tötungsdelikt ausging, wurden ihr die Ermittlungen entzogen und an eine andere Staatsanwaltschaft abgegeben, die kurzerhand für eine Einstellung sorgt.
Das zeigt: Aufklärung und Protest sind weiterhin notwendig!
07.12.2017, 20 Uhr im Ikuwo (Goethestraße 1)